Mit dem Kulturverein in der Ausstellung „Der Schatz der Mönche“
Nach langer gesellschaftlicher und kultureller Abstinenz freute sich die Vorstandschaft des Kulturvereins darüber, endlich mal wieder eine kulturelle Veranstaltung anbieten zu können.
Die Ausstellung „Der Schatz der Mönche – Leben und Forschen im Kloster in St. Blasien“ im Augustinermuseum in Freiburg eignete sich hierfür auf hervorragende Weise.
Eine ansehnliche Gruppe von Interessierten hatte sich eingefunden und bekam bei der Führung zahlreiche Einblicke in die Zeit des Spätbarocks und das religiöse Leben nach den Regeln in einem Benediktinerkloster sowie den großen Schatz an Wissen und Kunst, der daraus hervorging. In seiner fast tausendjährigen Geschichte entwickelte sich das Benediktinerkloster St. Blasien, die mächtigste Abtei des Schwarzwaldes, zu einem Zentrum des Glaubens und einer international anerkannten Forschungsstätte. Davon zeugen ein herausragender Schatz an Kunstgegenständen, Goldschmiede-arbeiten, seltene Textilien, ein einzigartiger Bestand wertvoller Bücher, sowie musikhistorische und theologische Werke.
Seine Blütezeit erlebte St. Blasien unter der Leitung des Fürstabtes Martin Gerbert (1720–1793). Martin Gerbert besuchte die von Jesuiten geleitete Lateinschule in Freiburg, danach ging er an die Klosterschule St. Blasien. 1736 trat er dem Orden der Benediktiner bei. Bereits im Jahre 1744 wurde er nach seiner Priesterweihe zum Professor für Philosophie und Theologie, kurze Zeit später zum Bibliothekar der Abtei ernannt. 1764 wurde er zum Fürstabt des Klosters ernannt. Aufgrund seiner vielseitigen Begabungen war er der bedeutendste Fürstabt der Benediktinerabtei, ein führender Kritiker an der Kirche im Aufklärungszeitalter und eine herausragende Persönlichkeit seiner Zeit mit zukunftsweisenden Reformprojekten, die auf das Weiter-bestehen und die Erneuerung des Ordenswesens über die Säkularisierung hinaus verweisen.
Nach der Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisierung im Jahre 1806 siedelten die Mönche nach Österreich über. Im Stift St. Paul im Lavanttal in Unterkärnten brachten sie ihre wertvolle Büchersammlung und die klöster-lichen Kunstschätze in Sicherheit.
Der 300. Geburtstag des bedeutendsten Abtes von St. Blasien, Martin Gerbert, unter dessen Amtszeit der monumentale Kuppelbau der Klosterkirche und die Klosteranlage entstanden, ist Anlass für das Augustinermuseum, diesen Schatz wieder in seiner alten Heimatregion zu zeigen.
Eine gelungene Ausstellung – und danach Kaffee und Kuchen rundeten den Nachmittag ab!